Vitamine aus der Retorte?

Gemüse, Obst und PillenFeatured image

Unser Organismus ist nicht in der Lage, Vitamine selbst herzustellen und in größerer Menge zu speichern. Regelmäßig müssen Vitamine über die Nahrung zugeführt werden. Der menschliche Körper benötigt für ein gesundes, reibungsloses Funktionieren aller Organe über 40 Vitalstoffe. Gemeint sind Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essentielle Fettsäuren.

Weil wir uns aus den verschiedensten Gründen häufig nicht ausreichend mit allen Vitalstoffen versorgen können, greifen wir auf Nahrungsergänzungsmittel zurück. Nun findet sich aber ein ellenlanges Angebot an Vitaminen in Form von Tabletten, Pulvern und Säften. Und mit fast an Geheimcodes erinnernden Inhaltsangaben werden wir zwar informiert, aber nicht aufgeklärt.

Oft entscheidet nach ewigem Vergleichen schließlich der Preis. Dabei können wir uns auch zwischen einem Präparat aus natürlichen Vitaminen und einem aus synthetischen Vitaminen entscheiden.

Der kleine Unterschied
Synthetische Vitamine werden in Labors produziert, natürliche Vitamine stammen aus Lebensmitteln.

Doch woran erkennen wir, dass es sich um ein Präparat aus natürlichen Vitaminen handelt: Zum einen an den Inhaltsangaben, wie z. B.Vitamin B6 aus Hefe, Vitamin E aus Weizenkeimen oder Vitamin C aus der Acerolakirsche. Zum anderen zeigt der Preis den Unterschied auf. Denn Präparate aus natürlichen Vitaminen sind in der Regel teurer als synthetische Produkte, weil sie wesentlich aufwendiger zu gewinnen und für den Verbraucher verpackungsgerecht aufzubereiten sind.
 
Der große Unterschied
Natürliche Vitamine enthalten neben dem jeweiligen Vitamin weitere Nährstoffe, die in synthetischen Präparaten nicht vorkommen.
Zum Beispiel bei Obst und Gemüse sind es die so genannten Flavonoide, die auch für unseren Organismus eine wichtige Rolle spielen.
  • Natürliche Vitamine bestehen also aus einem nützlichen Wirkstoffgemisch, synthetische Vitamine sind Einzelwirkstoffe.
  • Synthetische Vitamine kopieren nur einen von den vielen nützlichen Nährstoffen.

Es ist jedoch nicht der Einzelstoff, der gut für die Gesundheit ist, sondern das Zusammenwirken vieler Pflanzenstoffe. Dieses Nährstoffgemisch ist auch für die Vitamine selbst nützlich, es macht sie unempfindlicher gegen Faktoren wie Hitze, Kälte oder Konservierung.Weiterhin unterstützt das Nährstoffgemisch die natürlichen Vitamine in ihrer Wirkung.

Synthetische Vitamine benötigen dafür weitere chemische Substanzen, zum Teil bis zu sieben verschiedene Chemikalien, Lösungsmittel und Farbstoffe, die unseren Organismus teilweise sogar belasten.

Der wichtigste Vorteil natürlicher Vitamine ist daher: sie sind natürlich und wirken auf natürliche Weise.

Natürliche Vitamine stehen dem Menschen besonders nah, weil sie aus demselben System stammen wie der Mensch: der Natur. Von daher kann unser Organismus natürliche Vitamine in ihrer gesamten Nährstoffstruktur ohne Probleme aufnehmen und verarbeiten, den eventuellen überschuss komplikationslosausscheiden.

 In unserem Körper sieht das so aus: Im Darm werden die Nahrungsbestandteile geprüft auf ihre Nützlichkeit. Ein System aus Enzymen und weiteren Hilfsstoffen entscheidet über die kontrollierte Aufnahme der benötigten Vitamine und anderen Nährstoffe. Weil das natürliche Vitamin in einer Nährstoffstruktur steckt, gelangt es wohldosiert ins Blut, das heißt, nach und nach – auf sanfte optimale Weise. Ist der Bedarf gedeckt, werden die überflüssigen Vitamine innerhalb ihrer schützenden Struktur zum größten Teil ausgeschieden.

Wie wirken synthetische Vitamine? Sie wirken unter ganz bestimmten Bedingungen ebenso gut wie natürliche Vitamine. Doch diese Bedingungen sind oft nicht erfüllt. Bei der Herstellung synthetischer Vitamine orientiert man sich zwar an der menschlichen und der den Menschen umgebenden Natur, jedoch wird lediglich eine dem jeweiligen Vitamin vergleichbare Struktur erzeugt.

Den synthetischen Vitaminen fehlen also die natürlichen Begleitstoffe, die unserem Organismus bei der optimalen Verwertung und kontrollierten Aufnahme, das heißt wohldosierten, behilflich sind.

Es kann rasch zu einer Überversorgung kommen, wodurch das Immunsystem gestört werden kann. Wissenschaftliche Studien belegen, dass synthetisches Beta-Carotin sogar Gesundheitsschäden verursachen kann, nämlich schon bei einer täglichen Aufnahme von 20 mg – hauptsächlich bei starken Rauchern und Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Oder dass bei der Einnahme von synthetischem Vitamin E die Aktivitäten des natürlichen Vitamins E (das wir mit der Nahrung aufnehmen) auf der Zellular-Ebene blockiert werden. Die dagegen gesunde, weil natürliche, Wirkungsart ist die des Beta-Carotins aus Lebensmitteln. Denn diese Form des Beta-Carotins ist eingebettet in ein Nährstoffgemisch, wie es z. B. bei der Dunaliella-salina-Alge besteht aus Alpha Carotin, Cryptoxanthin, Zeaxanthin, Lutein und Lycopin, das obendrein als „Krebsbekämpfer“ gilt.

Wie entscheiden Sie sich jetzt wenn Sie vor einem der Vitamin-Präparate-Regale stehen? Zum einen werden Sie im Reformhaus oder in der Apotheke vermutlich eher auf natürliche Vitamine treffen als im Drogeriemarkt, weil diese auch die höherpreisigen Produkte anbieten.

Fragen Sie sich, was Ihnen Ihre Gesundheit und eine natürliche Wirkungsweise täglich wert, ist und vergleichen Sie mit dem Preis. Rechnen Sie sich den einmal auf Ihren täglichen Bedarf aus – und Sie werden vielleicht überrascht sein. Erinnern Sie sich, was Sie im Krankheitsfall alles für Kosten tragen mussten. Vielleicht kommt Ihnen die Gesunderhaltung dann doch preiswerter.

Zum anderen deklarieren Hersteller von natürlichen Vitaminpräparaten die Natürlichkeit ganz klar auf der Verpackung, denn sie haben Gutes zu bieten und Grund, dies aufzuzeigen. Ist Ihr Geldbeutel eng, tut es ganz sicher auch ein solides synthetisches Vitamin als Nahrungsergänzung.

Achten Sie dann einfach darauf, dass nicht zu viele chemische Nebenstoffe dabei sind, wie z. B. in Brausetabletten. Denken Sie daran, billige Präparate waren auch billig in der Herstellung. Also ist die Frage, ob diese preiswerten ihren Preis wirklich wert sind.

Aber vielleicht greifen Sie nun auch lieber verstärkt zu Karotten, Nüssen und Äpfeln?

(Quelle: http://www.meine-gesundheit.de)

2 Gedanken zu „Vitamine aus der Retorte?

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